Tungstenturtle Poetry

Demokratie, was bist du,
warum sollen wir dich behalten,
was kommt auf uns zu,
was kennst du für Gestalten?

Die Herrschaft des Volkes, soll es sein,
vom Volk, für das Volk, gewählt,
scheint irgendwie sinnvoll zu sein,
wie genau, wird nicht so genau erwähnt.

Jetzt wählt man also Farbe oder Mann,
die versprechen einem vorher Sachen,
sehr modern, dass man das als Frau auch kann,
und die werden sie ganz bestimmt so machen.

Dann gibt man seine Stimme ab,
gültig, ungültig oder nicht zur Wahl gegangen,
oftmals sind die Wahlen knapp,
so oder so, wird die eigene Stimme zur Anwendung gelangen.

Dann geht es ans große Koalieren,
Kompromisse finden,
oder doch etwas Neues ausprobieren
ein zähes Rangeln, Schummeln, Winden.

Versprechen weichen Alltag dann,
meist sehr bald der erste Zwist,
man bereichert sich wo man nur kann,
mit Heuchelei und Hinterlist,

Darunter gibt es jene die erst ernst wohl meinen,
die staatstragend und fortschrittlich gesinnt
die vernünftige Wahl, möchte mir scheinen,
aber mit Ehrlichkeit man oft keine Wahlen gewinnt.

Demokratie ist ein Mehrheitsbeschluss,
sie soll dem Willen von möglichst vielen dienen,
das sorgt aber bei vielen für Verdruss,
was tun wenn Beschlüsse gegen die eigenen Vorstellungen zielen?

Es ist kein, die da machen was ich will,
und wenn nicht, ist alles gemein und ungerecht,
immer lauter wird der Unbill,
immer schmutziger das Machtgefecht.

Demokratie ist die schlechteste Form,
neben allen anderen die existieren,
weil sie bedient Masse und Norm,
gute Chancen dort und da zu verlieren.

Dagegen stehen Könige und Diktatoren,
Willkür und starre Strukturen,
aus Gottes Gnade oder Gewalt geboren,
das Volk, dumme Schachfiguren.

Wer dem Willen des Führers entspricht,
mag ein gutes Leben kennen,
aber wenn diese Gunst verblicht,
wird man vergeblich um Hilfe rennen.

Demokratie, ein Privileg, das uns frei macht,
auch wenn wir von der Politik verdrossen sind,
sie hat uns Wohlstand gebracht,
aber sie ist zerbrechlich wie ein Kind.

Sie trennt Gewalt, um Missbrauch zu minimieren,
sie gibt uns Richtungen und Gesetze,
sogar das Recht sie zu kritisieren,
also beschützen wir sie gegen Hetze.

Kein starker Mann interessiert sich für den Kleinen,
mag er das auch noch so oft betonen,
und noch so vertrauenswürdig scheinen
unsere Zeit verdient Friede und Freiheit und nicht Krieg und Kronen.